Garden Wedding

Ende Oktober 2005 flog ich mit meiner philippinischen Frau in deren Heimat. Ich hatte bei meinen vorherigen Aufenthalten versprochen, auch auf den Philippinen eine Hochzeitsfeier zu machen, da die Familie meiner Frau nicht nach Deutschland kommen konnte. Meine Frau wollte ein Garden Wedding, eine kirchliche Trauung. Erste organisatorische und finanzielle Dinge wurden noch vor dem Abflug von Deutschland aus geregelt. Eine Cousine meiner Frau übernahm die Organisation vor Ort. So wurde ein Resort für den großen Tag angemietet, und erste Absprachen mit dem Partyservice geführt.

Der Vorbereitungsaufwand für eine Feierlichkeit auf den Philippinen ist von mir wohl ein wenig unterschätzt worden. Meine Frau hätte gern 3 Wochen mehr Urlaub gehabt. So bestand unser Urlaub nur aus Hochzeitsvorbereitung und einigen Behördengängen. Die aufwändigen Einladungen wurden von einer Schwester hergestellt, ebenso wie das übliche Erinnerungsgeschenk für jeden Gast. Nachdem viele Dinge abgesprochen und viele Anzahlung geleistet waren, konnte der große Tag kommen. Am Vorabend kamen aber erst einmal die Schwestern und ein Neffe aus Manila. So war viel Aufregung im Haus, die sich beim Anprobieren der Kleider noch steigerte. Für die Schwestern, Nichten und Cousinen hatten wir Kleider gemietet, alle einheitlich in rot. Die Männer und Neffen wurden mit dem Barong Tagalog, dem philippinischen Nationalgewand für Männer, eingekleidet. Am Vorabend der Hochzeit wurden zwei Schweine geschlachtet und die ganze Nacht über einem Holzfeuer gegrillt. Das gegrillte Schwein nennt man Lechon, und es gehört zu jeder großen Feierlichkeit. Am frühen Morgen des Hochzeitstages kamen die Kosmetiker/Friseure ins Haus und ebenso schon der Foto- und Videoservice. Natürlich stand besonders die Braut im Zentrum der Aufmerksamkeit. Nach dem Einkleiden wurden Braut und Bräutigam in getrennten Fahrzeugen zum Resort gefahren. Die Braut zusammen mit ihren Eltern im Brautauto. Die Hochzeitszeremonie fand in einer mit vielen Blumen geschmückten Halle statt. Der Einzug der Familie erfolgte einzeln. Zuerst der Bräutigam, dann die Geschwister der Braut, Sponsoren und zuletzt die Braut mit Ihren Eltern. Der Ablauf der Trauung war ähnlich einer kirchlichen Trauung hier. Einige symbolische Handlungen ergänzten die Liturgie. Der vom Pfarrer als kurz angekündigte Gottesdienst dauerte dann doch eine Stunde. Bei 30 Grad im Schatten und mit Anzug bzw. Brautkleid eine ziemliche Tortur. Nach der Trauung, bei der schon viel fotografiert wurde, gab es einen Fototermin. Dann ging es in eine andere Halle, in der bereits das Buffet wartete. Hier wurden alle Gäste begrüßt, es waren nur etwa 125, und die Geschenke von den Helferinnen in Empfang genommen. Nach einem Gebet wurde das Buffet eröffnet. Das Brautpaar, die Eltern und Sponsoren wurden bedient. Es gab reichlich und gut zu essen. Das Brautpaar konnte sich aber nicht lange damit aufhalten. Fototermin an den Tischen war angesagt. Danach tanzten wir Sabit-sabit, eine philippinische Tradition. Bei diesem Tanz werden dem Brautpaar Geldscheine an die Kleidung gesteckt. Das Trinken von Wein in der Art des in Deutschland bekannten “Bruderschaftstrunks” schloss sich an. Dann liesen wir zwei Tauben fliegen. Der letzte Höhepunkt war das Werfen des Brautstraußes.

Nach der Verabschiedung der Gäste und einem Fototermin konnten wir endlich in den Pool springen.

Mercy and Tino

Pool im Legacy Resort San Jose